Betreibermodelle: Treiber für Wachstum?

Betreiber- und Betriebsführungsmodelle in der industriellen Abwasserbehandlung

Treiber für Wachstum und nutzenschaffende Synergien?

Das Betreibermodell liefert Anlagentechnik und notwendige Peripherie für die Abwasserbehandlung ohne eigene Vorabinvestitionen

Produzierende und verarbeitende Unternehmen in Deutschland stehen vor riesigen Herausforderungen. Das Thema Nachhaltigkeit ist wichtiger denn je. CO₂-Emissionen und eine effiziente Ressourcennutzung im Allgemeinen sind fundamentale Themen, die uns alle die nächsten Jahre mehr und mehr beschäftigen werden. Jedes Unternehmen, welches smarte Lösungen entwickelt, um seine Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und umzusetzen, wird für die Zukunft gut gerüstet sein und Kosten sparen. Die Standortsicherung hängt zum großen Teil auch vom Erreichen der entsprechenden Nachhaltigkeitsziele ab.

Die Abwasserbehandlung hat hier eine bedeutende Rolle. Bisher teilweise am Ende der Produktions- und Prozesskette „vernachlässigt“ und als Kostenfaktor betrachtet, rückt Sie heute als disruptiver Produktionsfaktor zunehmend in den Fokus. Die Ressource Wasser ist rar und es lässt sich ggf. viel Geld einsparen.

Strengere Einleitgrenzwerte, hohe Entsorgungskosten der Reststoffe, hohe Energieverbräuche, hoher Personalaufwand, geringe Anlagenverfügbarkeiten, veraltete Anlagentechnik, etc. bewirken heute ein Umdenken, und erfordern Maßnahmen, um mehr Effizienz in allen Bereichen zu erzielen.

Der interne, politische und öffentliche Druck ist groß, ein bekanntes Dilemma bleibt: Was tun und wer soll das bezahlen?

„Kapital ist doch besser für das Kerngeschäft eingesetzt, um bei den stetig ändernden Marktgegebenheiten Schritt zu halten und um weiteres Wachstum zu generieren.“

In Zukunft wird es auch darauf ankommen eigene Ressourcen wie Kapital, Personal und Zeit bestmöglich einzusetzen. Tätigkeiten abseits des tatsächlichen Kerngeschäftes wie die Abwasserbehandlung sind daher immer auf dem Prüfstand und Kapital wird lieber für andere Dinge eingesetzt. Der Weg hin zu smarten Service- und Dienstleistungskonzepten kann eine Lösung sein. Ein Beispiel sind Betreiber- / Betriebsführungsmodelle bzw. BOO-Modelle (BOO –„build-own-operate“).

Bei einem typischen Betreibermodell überlässt ein bspw. produzierendes Unternehmen einem anderen privaten Unternehmen (Dienstleister) die Finanzierung, den Bau und den Betrieb für eine (neue) Abwasserbehandlung über einen bestimmten Zeitraum. Der Dienstleister bleibt dabei Eigentümer der Anlagentechnik, stellt das Personal für den Betrieb und kümmert sich um den Anlagenbetrieb. Für das produzierende Unternehmen hat dies gleich mehrere Vorteile:

  • Kein eigener Kapitaleinsatz für die Investition
  • Verlagerung des Investitions- und Betriebsrisikos auf den Dienstleister
  • Effizientere Nutzung des eigenen Personals für kerngeschäftsrelevantere Prozesse
  • Höhere Produktionssicherheit und langfristig geringere Kosten, da ein spezialisierter Dienstleister meist ein effizienteres Gesamtkonzept liefern kann

Wie kann ein Betreibermodell eingesetzt werden?

Betreibermodelle sind immer interessant bei gefährlichen und hochbelasteten industriellen Abwässern. Die notwendigen Anlagentechniken zur Behandlung bergen ein großes Betriebsrisiko und erfordern geschultes Personal. Gerade geschultes und qualifiziertes Personal wird mit Blick auf die überarbeitete DWA-M 1000 Richtlinie enorm wichtig. Auch die rechtliche Compliance erfordert heutzutage mehr Aufmerksamkeit und entsprechende Maßnahmen. Eine Abwasserbehandlung tagtäglich effizient und nachhaltig zu betreiben ist eine komplexe Angelegenheit.

Ein Betreibermodell bietet zudem den Vorteil das keine Investitionsmittel bereitgestellt werden müssen und durch die Fakturierung nach Leistung – in dem Falle nach aufbereitetem m³ Abwasser – erhält man eine völlig planbare und transparente Kostenstruktur. Man zahlt für die Leistung.

Langfristig zeigt sich, dass Betreibermodelle meist um bis zu 30% kostengünstiger sind als der Eigenbetrieb. Beispiele zeigen, dass Betreibermodelle auch schon bei jährlichen Abwassermengen von 4.000 m³ wirtschaftlich sein können und Ihre Anwendung finden. Typische Industriebranchen sind dabei u.a. die Automobilbranche, die Metallbearbeitung, die Kosmetik- sowie die chemische Industrie.

Doch auch entsprechende Anbieter müssen schauen Ihre Betriebsführungskonzepte weiterzuentwickeln und den Kundenbedürfnissen anzupassen. Möglichkeiten der Fernwartung, etc. bieten Chancen diese Betreibermodelle noch effizienter und damit kostengünstiger zu gestalten. Auch wird es immer wichtiger werden flexibel zu sein. Sicherlich kann eine Abwasserbehandlung nicht stetig umgerüstet oder ersetzt werden. Aber robuste Anlagentechniken und Verfahren, die geeignete Schnittstellen für Anpassungen oder Erweiterungen bieten, werden notwendig sein. Denn es gilt mehr und mehr: Abwassermengen und -qualitäten schwanken und sind vor allem nicht zu 100% planbar. Am Ende müssen dennoch Einleitgrenzwerte eingehalten werden und die Betriebsqualität konstant sein.

Sprechen Sie uns an, wir liefern gerne erste Ansätze und eruieren, ob ein Betreibermodell auch zu Ihnen passt. Mehr können Sie auch in unserem Referenzbeispiel der SKF Sealing Solutions erfahren.

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